Diversität

Diversity Management ist ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Nachhaltigkeitsverständnisses in Unternehmen. Diversitätskriterien können einerseits äußerlich wahrnehmbar Unterschiede wie Geschlecht, Alter, Ethnie oder Behinderung sein, weiters subjektive Unterscheidungen wie Religion, Lebensstil oder sexuelle Orientierung. Ein erfolgreiches Diversity Management sieht es als seine Aufgabe, die Vielfalt im Unternehmen als Chance für die individuelle Entfaltung aber auch ein innovatives Image und bessere Geschäftsergebnisse hervor zu streichen.

Die PWC-Studie „Making diversity a reality“ (2015) kommt zum Ergebnis, dass Diversity bei rund 75% der CEOs in der Finanzbranche zwar weit oben auf der Agenda steht, und dennoch geht die Umsetzung in der Finanzbranche recht schleppend voran. Lediglich 35 Prozent der Mitarbeiter/innen glauben, dass sie in ihren Unternehmen ebenso gut Karriere machen können wie ihre männlichen Kollegen. Interessanterweise bleibt bei diesem Thema die Finanzindustrie hinter anderen Branchen zurück. (PWC, Susanne Eickermann-Riepe, Partnerin in Financial Services Consulting bei PwC und Expertin für das Thema Diversity).

Seit Jänner 2018 gilt in Österreich für die Bestellung von Aufsichtsräten von börsenorientierten Unternehmen bzw. solchen, die mehr als 1.000 Mitarbeiter/innen beschäftigen eine gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent. Unmittelbare Sanktionen bei Nichterfüllung der Quote gibt es allerdings nicht. Die gesetzliche Frauenquote haben z.B. Bawag, BKS, Erste Bank und Vienna Insurance Group bereits erreicht, wohingegen der durchschnittliche Anteil von Frauen in Aufsichtsräten bei rd. 21 Prozent liegt. Auch wenn die Frauenquote kontroversiell diskutiert wird, verleiht sie dennoch Frauen zu mehr Sichtbarkeit, meint Helen Pelzmann von EY Österreich Standard 12/2017).